Am 21. September 2023 besuchte der DGB (Deutscher Gewerkschaftsbund) im Rahmen einer Informationsveranstaltung uns Schüler der VF21b.

Eingeleitet wurden die 90 Minuten gemeinsame Zeit mit einer spielerischen Vorstellungsrunde, bei der wir Schüler uns zu verschiedenen Sachverhalten wie z.B. Arbeitsweg, Motivation und Vorkenntnissen zum DGB selbst einschätzen sollten.

Anschließend erfolgte eine Aufteilung der Klasse in zwei verschiedene Gruppen. Eine Partei stellte die Arbeitgeber und die andere Partei die Arbeitnehmer dar. Beide Gruppen sollten getrennt voneinander ideale Arbeitsvorstellungen festlegen, welche sich beispielsweise auf Arbeitszeit, Entgelt und Urlaub beziehen sollten.

Nach einer kurzen Beratungsphase stellten beide Gruppen ihre Ergebnisse gegenseitig vor. Schon an diesem Punkt wurde ersichtlich, dass die Meinungen hier stark auseinandergingen. Mithilfe der anwesenden Mitglieder wurde eine Gegenüberstellung der jeweiligen Positionen veranschaulicht, welche erkennen ließ, dass hier auch im wahren Arbeitsleben ein hohes Konfliktpotenzial zwischen dem Profitwunsch des Arbeitgebers und den Wunschvorstellungen eines guten Lebens der Arbeitnehmer herrscht.

Die Interessen beider Parteien können überwiegend nicht korrespondieren. Betrachtet man die Mitgliederzahl in den Gewerkschaften (13,5%) im Vergleich zu den Arbeitgeberverbänden (ca. 70%) wird deutlich, dass die Arbeitgeber durch ihre hohe Mitgliederanzahl erheblich überlegen sind.

Nach der ersten Gegenüberstellung von Arbeitnehmer und Arbeitgeber erfolgte ein weiterer Vergleich zwischen Gesetz (BBiG) und Tarifvertrag (TVAöD). Dieser bezog sich beispielweise auf Urlaubsregelungen, Ausbildungsvergütung, Übernahmebestimmungen und Zusatzleistungen (13. Monatsgehalt). Dadurch wurde deutlich, dass der Tarifvertrag arbeitnehmerfreundlichere Bedingungen enthält.

Dies ist den Gewerkschaftsmitgliedern zu verdanken, da durch diese bestimmte Forderungen festgelegt werden. Um diesen Forderungen Nachdruck zu verleihen, begleiten die Gewerkschaften die Tarifrunde deshalb oft mit Aktionen und, wenn nötig, auch mit sogenannten Warnstreiks. Kommt es am Ende zu keinem Kompromiss zwischen den Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden, kann es folglich zur Urabstimmung und dementsprechend zum Streik kommen. Deshalb ist es umso wichtiger, weitere Mitglieder zu aktivieren.

Als letzte Aufgabe sollten die Schüler einen Fragebogen zum Ausbildungsbetrieb bearbeiten. Diese Fragebögen werden vom DGB ausgewertet, um die Zufriedenheit der Auszubildenden analysieren zu können.

Als Gewerkschaftsjugend macht sich die DGB-Jugend stark für eine gute Ausbildung, faire Arbeitsverhältnisse und eine gerechtere Gesellschaft. Außerdem beraten sie bei Arbeits- und sozialrechtlichen Fragen und unterstützen bei der Durchsetzung unserer Rechte.

Möchtet ihr ebenfalls Teil einer Gewerkschaft werden, könnt ihr euch gerne unter jugend.dgb.de/ausbildung informieren.