Listschule Halle

seit 1886

Ein Blick in die Schulchronik zeigt, dass unsere Schule auf eine lange kaufmännische Tradition zurückblicken kann. 

Geschichte der Schule

1886

Das ehrwürdige Gebäude in der Charlottenstraße 15, in dem sich der Hauptsitz unserer Schule befindet, wurde am 11. Mai 1886 als Knaben-Bürgerschule eröffnet. Nachdem die Stadt 1885 das Gelände eines ehemaligen Wirtshausgartens erworben hatte, entstand ein dreistöckiger Backsteinbau mit 24 Klassenräumen, einer Turnhalle und einer Aula.

1902

1902 wurde auf Beschluss des Magistrats jahrgangsweise die städtische kaufmännische Fortbildungsschule eingerichtet. Schulleiter wurde Herr Dr. Grothe, der Rektor der Knaben-Bürgerschule, die sich nach wie vor im selben Haus befand. Die Unterrichtsfächer für die Kaufleute waren:

  • einfache und doppelte Buchführung
  • Warenkunde
  • kaufmännische Rechtskunde,
  • Englisch und Französisch sowie englischer und französischer Handelsbriefwechsel
  • und auch Drogenkunde (Botanik, Chemie und spezielle Drogenlehre für Drogisten). 

1910

Einige Jahre später, genauer gesagt im Jahr 1910, erhielt die Schule den Namen „Martinsschule“ – in Anlehnung an den benachbarten Martinsberg sowie die Martinskapelle, die seit 1350 auf Höhe des Stadtgottesackers gestanden hatte. 

1927

Im Mai 1927 feierte die Schule nach 25-jährigem Bestehen ein erstes großes Jubiläum und verabschiedete gleichzeitig ihren Direktor Herrn Göll, der die kaufmännische Fortbildungsschule seit 1905 geleitet hatte.

Außerdem wurde in diesem Jahr der Aufbau der weiblichen Berufsschule vollendet. 

Die Lehrkräfte der Schule zeigten in dieser Zeit ein großes Engagement im Deutschen Stenographenbund, sie bildeten Arbeitsgemeinschaften und veranstalteten Wettbewerbe sowie Leseabende von ehemaligen Auszubildenden, die u.a. als Bürovorstehende moderne Büroorganisation betrieben.

1934

Im Jahr 1934 wurden erstmalig Kaufmanns-Gehilfen-Prüfungen vor der IHK abgenommen.

1939

Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs am 01.09.1939 wurde die Schule geschlossen und das Schulgebäude u.a. für die Wehrmacht und die Polizei, aber auch für das Ernährungs- und Wirtschaftsamt nutzbar gemacht. 

Der Lehrbetrieb ging trotz widriger Umstände weiter. Zur Sicherung des Unterrichts wurden sogenannte Ergänzungslehrkräfte, ehemalige Lehrpersonen und „sonstige Hilfskräfte“ eingesetzt.

Während des Zweiten Weltkrieges wurden Teile der Gebäude der Martinsschule durch Bomben zerstört.

1949

Erst zehn Jahre später, am 08.09.1949 wurde das Gebäude in der Charlottenstraße 15 wieder bezogen. In diesem Jahr kam es zu einer Teilung der städtischen kaufmännischen Berufsschule in die Friedrich-List-Schule (in der Sophienstraße 37) und die BbS VEB Handelsorganisation (in der Dreyhauptstraße). Beide Standorte wurde 1954 in der Charlottenstraße unter dem gemeinsamen Namen „Friedrich-List-Schule“ zusammengeführt.

1950er Jahre

Im Stammhaus wurden nun verschiedene weitere Berufe ausgebildet: Drogisten, Handelskaufleute, Bankkaufleute, Großhandelskaufleute und andere kaufmännische Berufe. Die Stenotypisten-Ausbildung hatte nach wie vor das Primat.

1970er Jahre

In den 1970er Jahren wurden für interessierte Auszubildende u. a. Kurse im Rahmen der „Eheschule“ angeboten, sozusagen als Lebenshilfe für die Familienplanung. Alljährlich wurden Schulfeste, Soli-Basare, Kuchenbasare sowie Wettkämpfe in Steno- und Maschinenschreiben durchgeführt und die Jahrgangs-, Klassen-, Schulbesten ausgezeichnet.

1990er Jahre

In den 1990er Jahren – Frau Strenge war die damalige Schulleiterin – begann eine stürmische Entwicklung zu einer gut ausgebauten BbS mit vier verschiedenen Schulformen: (1) Berufsschule, (2) Berufsfachschule mit zweijähriger Ausbildung zum Wirtschaftsassistenten in den Schwerpunkten Informatik, Sekretariat und Korrespondenz, Fremdsprachen, (3) Fachoberschule Wirtschaft und seit 1992 (4) Fachgymnasium Wirtschaft (dem heutigen Beruflichen Gymnasium). 

Die wachsende Zahl der Schülerschaft, die von 661 im Jahr 1990 auf 2.000 im Jahr 1993 anstieg, erforderte eine Ausdehnung auf mehrere Standorte.

In den Jahren 1994 bis 1998 wurde die Schule mit europäischen Fördermitteln in Höhe von 39,9 Mio. DM saniert. Seitdem stehen zwei Standorte, die Charlottenstraße 15 als Haus I, und der Waisenhausring 13 (ehemals Goetheschule) als Haus 2 in sehr gutem baulichen Ausstattungszustand zur Verfügung. In diesem Zuge entstand u.a. eine neue Turnhalle im Waisenhausring.

Aktuell

Zur besseren Umsetzung der Lernortkooperation lädt die Schule in jedem Schuljahr zum Ausbildersprechtag ein. Ausbildungsbetriebe können sich über den Leistungsstand ihrer Auszubildenden informieren und Gespräche mit Klassen- und Fachlehrkräften führen, um optimale Ausbildungsergebnisse zu erreichen.

Im Rahmen des jährlich stattfindenden Tages der offenen Tür präsentieren sich seit 1991 die Bildungsgänge und Fachgruppen der BbS IV „Friedrich List“.

Um unseren Auszubildenden noch bessere Chancen zu eröffnen, werden zudem zielgerichtete Zusatzqualifikationen angeboten – z. B. Fremdsprachenzertifikate, CISCO-Netzwerk-Zertifikate u. a.

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