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Das Haus der Wohnhilfe in Halle (Saale)

Das Haus der Wohnhilfe in Halle (Saale)

Insgesamt 140 Menschen sind derzeit im Obdachlosenheim „Haus der Wohnhilfe“ im Böllberger Weg in Halle (Saale) untergebracht. Menschen wie Sie und ich. Menschen, die einst ein ganz normales und strukturiertes Leben führten.

Wir, die Klassen VF 21C und VF 21B, besuchten heute im Rahmen des Berufsschulunterrichtes das Obdachlosenheim, um uns ein Bild da-
von machen zu können, mit welchen Angelegenheiten wir im späteren Berufs- alltag eventuell in Berührung kommen könnten.

Geführt wurden wir von Herrn Drewes, dem Heimleiter der Einrichtung. Er be- antwortete uns alle Fragen die wir stellten und ermöglichte uns einen Einblick in das (eigentlich nur übergangsweise) „zu Hause“ der dort untergebrachten Menschen.

Zuerst zeigte er uns den Eingangsbereich des Heimes. Dort wird man vom Wachschutz auf Waffen, Alkohol, Drogen etc. kontrolliert, um anschließend in sein Zimmer zu gelangen. Neuankömmlinge werden im Haus behördlich gemeldet. Eine Pauschale von 3€/ Tag wird verlangt, um im Obdachlosenheim unterzu- kommen, welches insgesamt über eine Kapa-

zität von 181 Plätzen verfügt. Die „Bewohner“ bekommen für die Pauschale ein Bett, einen Schrank und einen Tisch zugeteilt. Dazu kommen Handtücher und Bettwäsche. Dies ist viel, wenn man überlegt, dass die meisten von ihnen vor- her auf der Straße nächtigen mussten und gar nichts hatten. Anschließend wurden uns die Gemeinschaftsküche und die Gemeinschaftsbäder gezeigt. Danach führte uns Herr Drewes zum sogenannten „Notquartier“. In diese Not- schlafstätte gelangen Obdachlose, die in der Nacht von der Polizei oder ande- ren Sicherheitsbehörden gebracht werden. Sie dürfen dort kostenfrei über- nachten, müssen es allerdings in der jetzigen Jahreszeit um 08:00 Uhr morgens wieder verlassen.

Im „Haus der Wohnhilfe“ sind nahezu alle Altersklassen sowie Charaktere und Personengruppen untergebracht. Die aufgenommenen Obdachlosen sind zunehmend Frauen und Männer aller Altersklassen (ab 18 Jahren – nach oben keine Altersgrenze). Dazu kommen Familien, welche ebenfalls aufgenommen werden, in den sogenannten Familienbereich des Heimes. Dieser verfügt über 7 Zimmer.

Als wir Herrn Drewes fragten, wie es dazu kommt, dass diese Menschen „abrutschen“, entgegnete er, dass es meist psychische Belange sind, sowie Alkohol und Drogen. Aus diesen Gründen wird auch die bestehende Hausordnung oft nicht verstanden bzw. missachtet.

Abschließend lässt sich jedoch sagen, dass das Haus der Wohnhilfe im Böllberger Weg für viele der „Erste Schritt zurück in die Normalität“ ist, da sie nun zumindest nicht mehr unter freiem Himmel nächtigen müssen, sich waschen können und sicher untergebracht sind – mit einem Dach über dem Kopf. Au- ßerdem gelingt es durch die kompetente Betreuung und Hilfe des Teams, dass viele Obdachlose nach ca. einem Jahr bereits wieder ausziehen können.

Für uns alle war diese Erfahrung unheimlich interessant und aufschlussreich da man so erst einmal mitbekommt wie gut es uns eigentlich geht.

Bericht – September 2023 – von Emily Alex und Laura Hartwig aus der VF 21C

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