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Bernstein, Marx und Dürrenmatt – die Fachoberschule in Chemnitz

Bernstein, Marx und Dürrenmatt – die Fachoberschule in Chemnitz

Wieso treten fünf statt drei Kinder auf? Warum ist die Oberschwester Boll nun ein Oberpfleger? Und weshalb ist das Gemälde über dem Kamin hier eine Büste? Fragen, Kritik und Verwunderung beschäftigten die Fachoberschülerinnen und -schüler nach der Theatervorstellung der Physiker.

Doch zurück zum Anfang: Da im Deutschunterricht gerade Dürrenmatts Drama Die Physiker gelesen wird, war es nur logisch, das Stück auf der Bühne zu sehen. Die ZFO 23 und die EFO 24 waren sofort von der Idee begeistert, die Vorführung mit einer zweitägigen Exkursion nach Chemnitz zu verbinden. Am 8.11.24 ging es dann also mit S-Bahn und RE (mit historischem Charme) in die ehemalige „Karl-Marx-Stadt“. Erste Station war dort das Naturkundemuseum, um die Miniklassenfahrt nicht zu „deutschlastig“ zu gestalten. Neben einer Führung zu den Hintergründen des „Versteinerten Waldes“ von Chemnitz galt es, Bernsteine auf Hochglanz zu polieren – als neues Wissen und Mitbringsel bereichernd im doppelten Sinne.

Nach einem Zwischenstopp in der wirklich empfehlenswerten Jugendherberge, einem modernisierten Umformwerk aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts, stand der Theaterbesuch an. Schick gekleidet saßen nun die Zwölftklässler im Saal des Chemnitzer Spinnbaus und folgten gespannt, aber kritisch dem Schauspiel, das sich durch einige Änderungen und Interpretationen teils vom Buch entfernte und das – nicht immer positive – Kritik von den Schülerinnen und Schülern erhielt. Selbst danach, beim gemeinsamen Burgeressen, wurde über den Sinn mancher Unterschiede zur Textgrundlage nachgedacht. (Anmerkung des Deutschlehrers: Fantastisch! So soll es sein.)

Am nächsten Tag ging es gegen Mittag zurück – jedoch nicht ohne einen Besuch des Marx’schen „Nischels“. Um abschließend einige Schülerinnen und Schüler zum Gelingen der Fahrt zu zitieren: „So etwas können wir ruhig noch einmal machen.“

Johannes Key-Mattstedt

Martin Wandt