Friedrich List
(1789-1846)

Kurzbiografie

Friedrich List war ein bekannter Nationalökonom und Wirtschaftspolitiker des 19. Jahrhunderts. Seine erste Tätigkeit übte er im Württembergischen Verwaltungsdienst aus.

Kurzbiographie von Friedrich List

1789

1789 wird Friedrich List im württembergischen Reutlingen geboren. 

1802-05

List absolviert eine Lehre als Kaufmann und arbeitet in verschiedenen Handelsunternehmen in Hamburg und Bremen.

1817/18

1817/18 wird Friedrich List zum Professor für Staatswirtschaft und Staatspraxis in Tübingen berufen. Doch List legt dieses Amt nieder, um Mitbegründer des deutschen Handels- und Gewerbevereins zu werden, der zur Vorbereitung der deutschen Zolleinigung dient.

1820

1820 wird List Abgeordneter der Württembergischen Kammer, wo er demokratische Verwaltungsreformen fordert.

1822

1822 verhaftet man ihn, weil er öffentlich für eine Verfassungsreform und eine stärkere Zentralregierung in Deutschland eintritt. Nach zehn Monaten wird List entlassen und geht anschließend ins Exil nach Brüssel. 

1825

1825 wird er aufgrund seines Versprechens nach Amerika auszuwandern freigelassen. In Amerika wird er ein erfolgreicher Unternehmer und Kohlegrubenbesitzer. Er arbeitet auch als Publizist und setzt sich für die amerikanische Schutzzollbewegung ein. Mit seinem Engagement für den Schienenverkehr kam es zum Bau einer Eisenbahnstrecke.

Zwei Jahre später kehrt List nach Europa zurück und reist durch Deutschland, Frankreich, England und Italien, um die dortigen Wirtschaftssysteme zu studieren.

1832

1832 kehrt er als amerikanischer Konsul nach Deutschland zurück, wo er sich 1833 in Leipzig für die Einrichtung eines deutschen Eisenbahnnetzes einsetzt. Dieses Engagement führt im Jahr 1839 zur Gründung der Leipzig-Dresdner Eisenbahn, der ersten deutschen Ferneisenbahnstrecke .

In der folgenden Zeit ist er als Schriftsteller zunächst in Paris, später in Augsburg tätig. Neben vielen anderen Werken ist die Schrift Das nationale System der politischen Ökonomie (1841) sein Hauptwerk, das sein Konzept eines nationalen Wirtschaftssystems vorstellt.

1843

Ab 1843 gibt er das Zollvereinsblatt heraus, in dem er seine Gedanken verewigt hatte.

Als Wirtschaftpolitiker erwirkt sich List besonders durch sein Eintreten für die deutsche Zolleinigung und Mitbegründung des deutschen Eisenbahnnetzes große Verdienste.

So erfolgreich seine Schriften auch waren, erhielt er zu Lebzeiten keinen wirtschaftlichen Erfolg. Auch bei den Eisenbahngesellschaften erhielt List keine leitende Stellung. Schwere Anfeindungen erschwerten schließlich seine Schaffenskraft. 

1846

Gebrochen und unter schweren Depressionen leidend erschoss sich Friedrich List 1846 im Alter von 57 Jahren in Kufstein (Tirol).

 

Sie haben Fragen? 
Kontaktieren Sie unser Sekretariat.